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Heilfasten als Paar

Mein 8-tägiger Erfahrungsbericht

Weil ich diese Woche nach meinem ersten Artikel über das Heilfasten (Heilfasten – Meine jährliche Fastenkur als Frühjahrsputz für meinen Körper) von so vielen Menschen gefragt worden bin, wie es denn nun ist, mit dem Heilfasten, hier ein kleiner Bericht darüber, wie unser erstes gemeinsames Heilfasten als Paar gelaufen ist.

Rückblickend kann ich sagen: Ladies, Eure Männer schaffen das!

Meinen anderen Artikel zum Heilfasten findet ihr hier:

Heilfasten – Meine jährliche Fastenkur als Frühjahrsputz für meinen Körper

Außerdem liegt für Euch in der Ressourcenbibliothek meine persönliche Checkliste zum Heilfasten bereit.

Viel Spaß beim Lesen! 😀

Unsere Heilfastentage - Ein kleiner Report

Alle sind krank. Die Super-Grippewelle hängt über dem Odenwald und in der Klinik steckt einer den anderen an in vielen Wellen. Und wir? Wir fasten?

Paul hat relativ spontan beschlossen, er probiert das jetzt auch mal. Ich bin gespannt. 🙂

Heilfasten - Tag 0: Entlastungstag

Das Heilfastentag beginnt am Tag 0? Paul ist verblüfft und nicht happy, dass er heute schon nicht mehr alles essen und trinken darf. Ich beschließe, ihn etwas zu besänftigen und einen vegetarischen Reistag beim Thailänder einzulegen. War im Nachhinein wohl etwas unorthodox, aber eine super Entscheidung! Auch das Abführen am nächsten Tag sollte sich dadurch als problemlos herausstellen.

Heilfasten - Tag 1: Ich ess nichts mehr und merke es gar nicht

Der erste Tag ist richtig gut. Ich merke quasi noch nicht, dass ich faste. Kein Hunger, nichts. Paul ist da etwas weniger gelassen. Es ist, als wäre ihm eine Laus über die Leber gelaufen. Mal schauen, ob er weiter macht. Heute ist er auf jeden Fall alles andere als fröhlich.

Heilfasten - Tag 2: Paul hat sich mit dem Heilfasten angefreundet

Der zweite Tag ist wieder echt genial. Es ist Sonntag. Paul ist auch gut drauf und so voller Elan, dass er mich förmlich mitreisst. Wir spazieren in der Sonne, ich bekomme eine Massage und erlaube mir ansonsten langsam zu machen. Alles dufte. Paul und ich hatten witzigerweise beide zur gleichen Zeit an gleicher Stelle eine halbe Stunde Kopfschmerzen. Wir werden eben doch zu einem alten Ehepaar. Abends hab ich so viel Energie, dass ich nicht schlafen kann, aber das macht ja (noch) nichts.

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Heilfasten - Tag 3: Krank wegen Heilfasten?!

Tag drei ist wohl MEIN eindrücklichste Tag meines bzw. unseres diesjährigen Heilfastens.

Heute morgen hatte ich mein Fastentief. Ich liege im Bett, höre den Wecker. Habe kaum geschlafen. Noch ein bisschen länger…. Snoooze…. Und irgendwann muss ich dann doch aufstehen und da erschlägt es mich fast. Schwindel und Übelkeit. Ok. Durchatmen. Weiter. Ich stehe auf, gehe ins Wohnzimmer. Fühlt sich an wie eine Weltreise. Dort angekommen, küsse ich den Boden. Ich lege mich also wieder hin. Frage mich, ob und wie ich in die Küche komme.

Ich atme eine Weile und stehe dann wieder auf. In der Küche muss ich mich an den Esstisch setzen. Ich schaue zu dem Wasserkocher in einem Meter Entfernung und frage mich, wie ich ihn erreichen soll. Ist gefühlt wie der Mount Everest. Sitzen, merke ich, geht gar nicht und lege mich wieder hin. Auf meinen Küchenboden. “Genial”, denke ich, “bin mal gespannt, wie es weiter geht…”. Ich überlege, ob ich um Hilfe rufen und Paul wecken soll. Ich denke darüber nach, wie ich mich wohl fühle, wenn ich auf der Arbeit anrufe und mitteile, dass ich wegen Heilfasten krank bin.

Nein, einmal probiere ich es noch. Ich beschließe gnädig mit mir zu sein und einer der unglaublich tollen Orangen, die ich noch von dem Orangendealer aus Sizilien von meiner Schwester habe, zu opfern und den Saft zu schlürfen. Noch ein paar Mal tief atmen und zurück in die Senkrechte. Es klappt. Juhuu! Ich presse die Orange und mir fallen schon bei dem Anblick des tropfenden Saftes bald die Augen aus. Ein paar Minuten später ist der Saft vertilgt und ich sitze wieder aufrecht mit meinem Malzkaffee und einem glücklichen Kreislauf am Küchentisch. Geschafft. Jetzt geht es bergauf!

Noch warm duschen und dann einmal eiskalt, um meinem Kreislauf noch ein kleines Geschenk zu machen (Ich kneipe aber ohnehin jeden Morgen), Brühe abfüllen für die Arbeit and off I go!

In der Klinik ist alles ruhig. Ich habe eine gute Woche erwischt. Zum Glück. 🙂 Ich kann sogar ein bisschen früher gehen. Mein Wochenplan und unser Gleitzeitmodell sind meine Freunde.

Für Paul ist der Tag klasse. Keine Komplikationen.

Paul und haben für die Brühe im Bioladen fett eingekauft und ich freue mich über das ganze frische Gemüse. Sonst verbringe ich ungern Zeit im Supermarkt, aber heute Abend macht es mir richtig Spaß, durch die Gänge zu schlendern und mal hinzufühlen, was die Bilder, etc. so mit mir machen. Sonst liebt Paul es stundenlang in verschiedenen Supermärkten spazieren zu gehen. Heute ist alles anders! Während ich mir schon Gedanken über unsere Aufbautage mache, zieht es Paul sehr dringend zum Auto. Er will gehen! Kann sich das nicht antun… Warum es ausgerechnet heute Trüffel gratis zum Probieren gäbe…

Wir machen aus der Brüher mittlerweile ein Spiel: “Wonach schmeckt Deine Brühe heute?” Antwort” “Nach Crispy Bacon!” Meine schmeckt übrigens meistens nach Pizza. Dünn gebacken, mit frischer Tomatensoße und italienischen Kräutern…

Und mit Paul kann man jetzt sogar ganz über Aufbautage sprechen (die ja auch im Inklusivpaket mit dem Heilfasten dazu gebucht wurden, ohne dass ihm das so richtig klar war), ohne dass es einen Nervenzusammenbruch gibt. Wunderbar.

Wir haben beschlossen, gemeinsam und nach der Fastengruppe das Heilfasten am Freitagmorgen zu brechen. Jetzt ist er voll an Board.

Heilfasten - Tag 4: Paul fühlt sich 10 Jahre jünger

Heute morgen ist mein Kreislauf ein Star. Ich habe auch viel besser geschlafen. 🙂 Bin zwar ohne Leberwickel ins Bett, da Paul den Ofen, jetzt da wir nichts essen, tiefen reinigt mit Einwirken. Dennoch geht es mir blendend.

Auf der Arbeit habe ich weiter Glück und es ist ein ruhiger Tag. Ich merke, dass ich gleichzeitig etwas unkonzentriert und verblüffenderweise sehr gelassen und kreativ bin. In der Supervision wird ungewöhnlich oft das Wort “Pizza” erwähnt. Und ich stelle sie mir wieder vor…. Mit dem tollen Teig und dem tomatigen Belag, wie damals in Napoli…

Als ich meine Arbeit verlasse, freue ich mich schon auf die Fastengruppe. Ich komme etwas früher nach Hause, hab ja ewig Zeit, denke an Einlauf und hinlegen – und plötzlich fange ich an voller Enthusiasmus und mit scharfer Vision mein Büro aufzuräumen.

Irgendwann schaue ich dann auf die Uhr und stelle ganz verblüfft fest, dass ich die Zeit verloren habe und meine Heilfastengruppe schon seit einer Stunde läuft. WAS??? WIE???

Ok. Annehmen, was ist. Zu Hause war auch gut. Habe ich jetzt wohl genauso gebraucht. Ich mache mir also mit Paul einen entspannten Abend.

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Er ist übrigens voll begeistert. Am Anfang war er ja sehr sehr skeptisch und auch echt crumpy, aber jetzt ist er voll drin. Er fühle seinen Körper wieder, könne seine Muskeln wieder sehen, fühle sich beschwingt, als wäre er 10 Jahre jünger. Und es stimmt! Wenn ich ihn umarme, fühlt es sich an wie damals als wir uns kennengelernt haben.

Außerdem lässt er mich wissen, dass er das Gefühl hat alle möglichen Giftreste aus dem Körper zu spülen.

Ich freue mich, bin gelassen, empfinde eine angenehme Ruhe. Merke, dass ich etwas schlechter sehe als sonst und bin insgesamt mit mir nachsichtig und geduldig.

Mehr als die Hälfte ich rum. Ich freue mich auf’s Essen, auf’s Weiterfasten und komme immer wieder zurück in den Moment. Spüre, wie er jetzt gerade ist. Denn jetzt bin ich dort, wohin ich mich vor einem Monat so sehr gesehnt habe, auch wenn mein Kopf sich schon wieder nach dem Tag nach dem Fastenbrechen sehnt.

Unser Geist ist schon manchmal merkwürdig! Und auch das darf sein! 😀

Heilfasten - Tag 5: Irgendwie gegenläufig

Heute habe ich super viel Energie. Paul hat hingegen sein Fastentief. Ist irgendwie wie Montag nur andersrum und Paul scheint trotz Tief noch etwas besser mit seinem Kreislauf klarzukommen. Er kommt trotz Tief gut durch den Tag.

Auf der Arbeit merke ich, wie ich sehr schnell rede, irgendwie sehr gut fokussieren kann und aber auch hier und da ein paar Wortfindungsstörungen habe.

Witzigerweise habe ich die Möglichkeit einen Konzentrationstest zu machen, da ich unserer neuen Praktikantin zeigen möchte, wie der durchzuführen ist.

Meine Konzentration ist tatsächlich leicht überdurchschnittlich, aber so schnell gemacht, dass ich einiges vergessen habe. Kommt mir aus dem Alltag von gestern und heute bekannt vor. Ein bisschen wie zu viel Koffein. Und trotzdem fühle ich mich frei, gelassen und entspannt. Außerdem bin ich einfach nachsichtiger mit mir. Wie schön!

Das möchte ich jeden Tag! Mal schauen, wie ich das noch ein bisschen besser hinkriege.

Heilfasten - Tag 6: Wir wollen wieder essen…

Gestern hab ich noch gedacht, ich könnte ewig weiter machen, habe überlegt, wie es wäre noch ein paar Tage hinten dran zuhängen. Heute sehe ich das anders.

Paul hat heute vier Massagen und am Morgen fragt er, ob er nicht schon einen Apfel essen kann, wenn er es nicht mehr schafft. Ich bin jetzt crumpy. Will ja selbst auch was essen. Habe meiner Fastengruppe gesagt, ich breche das Heilfasten mit Paul Freitagmorgen, während alle heute Abend schon was essen dürfen. Und jetzt will er das Fasten ohne mich brechen. Die Fastencrumpiness überfällt mich. Wir hatten doch zusammen angefangen.

Irgendwann merke ich, wie blöde meine Gedanken gerade sind. Er hat vier Massagen. Ich stöhne schon, wenn ich die Treppen hochgehe! Jetzt wieder klar im Kopf ich lasse ihm unsere letzte Orange mit einer kleinen Lovenote da, als ich das Haus verlasse. Ich drücke ihm die Daumen.

Nach der Arbeit geht es zu unseren gemeinsamen Freunden, wo Paul massiert und mir eine leckere Brühe gekocht wird. Er hat es geschafft, nur an der Schale gerochen. (Da war er ja disziplinierter als ich… Ich habe versucht jeden Tropfen aus meiner Orange rauszupressen mir allem, was ich am Montag hatte.) Da die Großeltern der Familie am Samstag abreisen, gibt Paul für Opa noch eine Zugabe. 5 Massagen am letzten Fastentag. Ich bin baff.

Von dort geht es auf zu meiner Fastengruppe, die heute ihr Heilfasten mit Apfelmus brechen. Ich sitze dabei und freue mich für alle. Darf auch riechen. Habe kein Bedürfnis mitzuessen. Freue mich auf morgen.

Nach Hause komme ich sehr spät. Bin platt. Paul schickt mich ins Bett und mach nach 5 Massagen auf nüchternen Magen sogar noch Yoga! Ich bin stolz auf ihn und genieße derweil Einlauf und Leberwickel…

Heilfasten - Tag 7: Fastenbrechen

Ich wache um 8:30 auf. Heute ist mein freier Freitag. Bis um 9 wollte ich schlafen, dann mit Fastenbrechen und mit dem Auto in die Werkstatt. Das braucht nämlich, so wie ich gelegentlich, neue Bremsen. Paul ist schon wach. Seit um 4:30 Uhr. Er ist nervös. Hat das ganze Haus aufgeräumt, weil er nicht wusste, wohin mit sich und seiner Unruhe. Kann es jetzt bald mal was zu essen geben?  “Can we have the apple sauce soon?” Er kann nicht mehr. Ich erkläre, dass der noch 20 Minuten kochen muss. Paul is not amused. Er braucht jetzt was zu essen.

Etwa eine halbe Stunde später sitzen wir uns auf Yogamatte und Sitzkissen mit einer Schüssel Apfelmus gegenüber und grinsen. Der riecht gut. Die Konsistenz ist gut. Wir lieben Apfelmus und das Heilfasten.

Insights: Was wir gemacht haben und was nicht

Yoga haben wir während der Fastentage (fast) jeden Tag zusammen gemacht. Entweder einen normalen Workout oder ruhiges Bedtimeyoga mit Adriene (Youtube). Einläufe haben wir uns auch jeden Tag gegönnt. Außerdem klar viel Flüssigkeit (Tee, Wasser und frische Brühe) und die Schüsslersalze 6, 9 und 10. Das nächste Mal möchte ich auch noch Nummer 5 nehmen. Das soll gut sein für die Zellerneuerung. Zum Natronfußbad sind wir diesmal nicht gekommen und wegen dem Ofen gab es nicht jeden Tag einen Leberwickel.

Schnell noch den Ruf des Einlaufs retten

Zu dem Einlauf muss ich nochmal was nachtragen: Ich hatte mal wieder vergessen, wie einfach es ist und wie gut es mir tut. Im ersten Artikel (Heilfasten – Meine jährliche Fastenkur als Frühjahrsputz für meinen Körperkommen da wieder meine alten Glaubenssätze durch. Jetzt erinnere ich mich, dass ich auch letztes Jahr von den Einläufen positiv überrascht war und sie eigentlich einmal alle zwei Wochen habe fortführen wollen. Alter Vorsatz = Neuer Vorsatz!

Sei nett zu Fastenden, wenn Mariechen sagt: "Lass mich mal riechen!"

Wenn Dich ein Fastender fragt, ob er mal an Deinem Essen riechen darf, gewähre ihm den Gefallen. Du führst ihn wahrscheinlich nicht in Versuchung, sondern erlöst ihn ein bisschen. Denn der Geruchssinn wird beim Heilfasten viel intensiver und so skurril es klingt, es ist schön, wenigsten zu riechen, was man nicht essen kann.

That’s it!

Aloha and a hui hou (bis wir uns wiedersehen),

Ulrike ( & Paul) Duke

PS: Das Abiballkleid hat noch einmal gepasst. Es wurde eng… Nächstes Jahr steige ich auf mein Hochzeitskleid für das gute Körpergefühl am letzten Fastentag um. 😀