Autogenes Training - Yoga des Westens
Gastbeitrag von Assistentin Sandra
Das Prinzip des Autogenen Trainings
Wann wird Autogenes Training eingesetzt
Voraussetzungen des Autogenen Trainings
Die Methode setzt seelische Gesundheit, Lernbereitschaft und ein gewisses Maß an Selbstdisziplin voraus. Für Menschen, die an einer akuten Psychose, an Schizophrenie oder depressiven Psychose leiden, ist AT nicht geeignet, ebenso nicht bei einer Demenz- oder Alzheimererkrankung. Bei übermäßigen physiologischen Fehlregulationen – wie Herzrasen oder Ohnmachtsanfällen – sollte das Autogene Training nur mit Vorsicht angewendet werden. Daher wäre es grundsätzlich gut, vorher von einem Arzt überprüfen zu lassen, dass keine schwerwiegende physische Ursache für die vorliegenden Beschwerden vorliegen. Wichtig ist auch, dass das Training unter qualifizierter Anleitung durchgeführt wird, da eine falsche Durchführung vorhandene Symptome verschlimmern kann.
Die "Droschkenkutscher-Haltung"
- Droschkenkutscherhaltung: Du setzt Dich locker auf den vorderen Teil der Sitzfläche des Stuhls und beugst Deinen Oberkörper so weit vor, dass Deine Ellbogen auf den Oberschenkeln aufliegen. Deine Arme hängen an den Innenschenkeln hinunter und der Kopf ist leicht gesenkt.
- Lehnsesselhaltung: Du lehnst Deinen Oberkörper und Kopf locker in den Sessel. Deine Füsse stehen dabei fest auf dem Boden und das Gesäß ist bequem auf der Sitzfläche. Deine Arme liegen auf der Lehne oder im Schoß.
- Liegehaltung: Du legst Dich bequem auf Deinen Rücken im Bett oder auf eine andere weiche Unterlage. Ein stützendes Kissen befindet sich im Nacken und in den Kniekehlen. Deine Arme liegen seitwärts oder auf den Oberschenkeln und die Fußspitzen zeigen leicht nach Außen.
Die 7 Übungen des Autogenen Trainings
- Ruheübung: Zur Einleitung des Autogenen Trainings beginnst Du mit dieser Übung indem Du Dir vorsagst “Ich bin ganz ruhig, nichts kann mich stören”. Dies dient Deiner Beruhigung und der Stärkung Deiner Konzentration.
- Schwereübung: Du beginnst bei einem Körperteil und erlernst die Vorstellung von Schwere mit der Übungsformel: „Der rechte Arm ist ganz schwer.“ Die sich auf den ganzen Körper erstreckende Schwere dient dann der allgemeinen Beruhigung.
- Wärmeübung: Ausgehend von einem Körperteil suggerierst Du Dir, dass sich dieser warm anfühlt und schließlich der gesamte Körper. Eine Übungsformel kann lauten „Der rechte Arm ist ganz warm.“ Die Wärmeübung förder die Durchblutung der Gliedmaßen und die Erweiterung der Blutgefäße.
- Herzübung: Du richtest Deine Konzentration auf den Herzschlag, dabei stellst Du Dir den Wortlaut “Mein Herz schlägt ruhig und regelmäßig” vor. Keinesfalls sollten Du Dir “Mein Herz schlägt langsam” vorsagen, denn dies kann in Ausnahmefällen zu Herz-Rhythmus-Störungen führen. Die Aufmerksamkeit auf den Herzschlag führt zu Deiner Beruhigung.
- Atemübung: Durch gezielte Atemtechnik steigerst Du Deine Entspannung wenn Du zu Dir sagst „Mein Atem fließt ruhig und gleichmäßig.“ Dabei solltest Du aber nicht gezielt länger ein- und ausatmen, sondern lass Deinen Atem fließen wie es der Rhythmus Deines Körpers vorgibt. Das wirkt ausgleichend auf Deine Atemfrequenz.
- Sonnengeflechtsübung: Deine Gedanken richten sich auf die Entspannung und Harmonisierung Deiner Verdauungsorgane. Dafür sagst Du Dir „Mein Leib (oder Sonnengeflecht) ist strömend warm.“
- Kopfübung: durch die Selbstvorstellung wird Dein Kopf kühl und klar und die Übung hilft Dir beim Wachbleiben und zur Konzentrationsverbesserung. Eine mögliche Übungsformel kann sein „Der Kopf ist klar, die Stirn kühl.“
- Rücknahme: Zu guter Letzt sagst Du Dir einmal mit Nachdruck „Arme fest! Tief Luft holen! Augen auf!“ Du ballst Deine Hände zu Fäusten, spannst sie fest an und legst sie auf Deine Brust. Dann öffnest Du deine Fäuste schlagartig, streckst sie gleichzeitig nach vorne und atmest dabei tief durch den Mund aus. Danach streckst Du Dich, räkelst Dich und öffnest langsam die Augen. Das kannst Du gerne auch wiederholen. Das Dehnen Deiner Gliedmaßen schließt die Übungsphase ab. Die Aufwachphase ist wichtig, damit Du nicht weiter im tranceähnlichen Zustand verweilst. Deswegen nimm Dir Zeit aus dem meditativen Zustand wieder herauszutreten und Deinen Alltag wieder kraftvoll anzugehen.