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Bin ich depressiv?

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Bin ich einfach nur schlecht gelaunt oder steckt vielleicht doch mehr hinter meiner niedergeschlagenen und gedrückten Stimmung als gedacht?

Diese Frage ist für den Laien oft gar nicht so einfach zu beantworten. In vielen Fällen gibt es einen konkreten Anlass für unser emotionales Befinden. So sind beispielsweise Gefühle wie Trauer oder Freudlosigkeit nach dem Verlust eines nahestehenden Menschen wohl das Normalste der Welt und bedeuten nicht automatisch das Vorhandensein einer Depression. Allerdings sei zu beachten, dass solche belastenden Lebensereignisse zur Entwicklung einer Depression bei der betroffenen Person beitragen können.

Symptome einer Depression

Um ein normales Stimmungstief, das bestimmt jeder von uns schon einmal erlebt hat, von einer ernstzunehmenden Depression abgrenzen zu können, sollte man unbedingt auf die Dauer der vorhandenen Symptome achten. Eine depressive Episode wird nämlich erst dann diagnostiziert, wenn die Symptome bereits zwei Wochen oder länger anhalten.

Im Folgenden werde ich Dir eine paar Aussagen an die Hand geben, die die wichtigsten physischen und psychischen Symptome einer Depression beschreiben. Frage Dich bei jeder Aussage, ob diese auf Dich zutrifft und ob Du seit mindestens zwei Wochen unter den beschriebenen Symptomen leidest.

  • Ich fühle mich die meiste Zeit traurig und schwermütig.
  • Mir fehlt der nötige Antrieb aktiv zu werden.
  • Selbst einfachste Tätigkeiten (z.B. Körperpflege) rauben mir viel Energie und kosten viel Überwindung.
  • Mir fällt es schwer das Bett zu verlassen und ich bin den ganzen Tag müde und abgeschlagen.
  • Tätigkeiten, die mir eigentlich Spaß machen, interessieren mich kaum mehr.
  • Ich fühle mich nutzlos und minderwertig.
  • Ich ertappe mich des Öfteren dabei, wie ich mir über alles den Kopf zerbreche.
  • Mein gewohntes Essverhalten hat sich verändert.
  • Mir ist alles egal, was um mich herum passiert.
  • Ich schaue negativ in die Zukunft. Glück haben doch eh nur die Anderen.
  • Es gibt nichts und niemanden, für den es sich lohnt weiter auf dieser Erde zu sein.
  • Mir fällt es schwer Entscheidungen zu treffen.
  • Ich leide häufig unter Kopf- und/oder Rückenschmerzen und/oder Magen-Darm-Beschwerden.
  • In reagiere häufige gereizt, wenn mich jemand um etwas bittet.

Wie steht es um Dich?

Konntest Du Dich mit einigen dieser Aussagen identifizieren? Wenn ja, dann liegt der Verdacht nahe, dass Du an einer Depression leiden könntest. Wenn Du skeptisch bist oder Dich schämst, einen Profi um Rat zu fragen und professionelle Unterstützung in Anspruch zunehmen, dann führe Dir vor Augen, dass Du mit Deinem Befinden nicht alleine bist. Circa 8,1 % (Statista, 2018) der Weltbevölkerung sitzen mit dir im gleichen Boot.

Wenn Du Dir Deinen Arm gebrochen oder Zahnschmerzen hast, dann wirst Du mit ziemlicher Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Wie Du siehst, ist es völlig gerechtfertigt, sich die nötige Unterstützung zu suchen, die die gegenwärtige Situation erfordert. Auch in Deinem Fall kann Dir geholfen werden. Dein Hausarzt oder ein erfahrener Psychotherapeut helfen Dir bestimmt gerne weiter.

Bedenke aber bitte:
Ein Selbsttest ersetzt keine fachlich fundierte Diagnose eines Arztes oder Psychotherapeuten!