Diplom-Psychologin-Psychologe-74821-Mosbach-positive-negative-Gedanken-Gedankenkarussell-Grübelzwang-positiv-denken-negative-Gedanken-loswerden-negieren-Negierung-negiert-B-1

The Work von Byron Katie

Frei von nervigen Gedanken

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du mit The Work von Byron Katie negativen Gedanken den Stachel nimmst! Aber lass mich erstmal ein paar Funfacts über Gedanken los werden, die Du unbedingt wissen solltest!

Diplom-Psychologin-Psychologe-74821-Mosbach-positive-negative-Gedanken-Gedankenkarussell-Grübelzwang-positiv-denken-negative-Gedanken-loswerden-negieren-Negierung-negiert-B-2

80% unserer Gedanken sind negativ

Tausende von Gedanken schwirren den ganzen Tag in unseren  Köpfen herum. Das ist nicht verwunderlich, dass viele von ihren Gedanken geplagt einfach mal abschalten wollen. Zumal die vielen Gedanken, die es sich ganz automatisch in unserem Oberstübchen bequem machen gar nicht immer positiv sind. Die UCLA hat herausgefunden dass 80% unserer Gedanken, die wir den ganzen Tag so denken, negativer Natur sind.

Wir denken immer wieder dasselbe

Jeden Tag haben wir so zwischen 12 000 und 60 000 Gedanken. Jetzt möchte man meinen dass uns eine ganze Menge Neues und Interessantes einfällt, aber Untersuchungen zeigen dass 98% der Gedanken die wir denken dieselben sind, wie am Tag zuvor. Kalter Kaffee also. Wir drehen uns automatisch in einer Mühle, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen. Wieso nicht? Naja, zum einen merke ich nicht, dass ich das schon einmal gedacht habe und zum anderen gibt es viele Gedanken, die ich entweder gar nicht bewusst wahrnehme oder erst, wenn ich sie schon zu Ende gedacht habe.

Radio-Crazy oder die hängende Schallplatte

Kein Wunder dass Eckhart Tolle dieses Phänomen unseres Gedankenschwalls als Radio crazy bezeichnet hat. Wir hören immer wieder denselben Sender mit denselben Liedern und können einfach nicht umschalten. Die Vorstellung ist für mich ziemlich unangenehm, da ich genau weiß wie Paul, mein Mann, reagiert wenn wir im Auto sitzen auf einer Langstreckenfahrt und immer wieder dieselben Songs im Radio laufen. Während ich das dritte Mal fröhlich “Ein Hoch auf uns” gröle, versucht er panisch den Sender zu wechseln und beschwert sich, dass in Deutschland doch immer nur dasselbe läuft. Aber eben nicht nur im Radio und auch nicht nur in Deutschland.

Also fassen wir nochmal zusammen: Wir denken tausende von Gedanken jeden Tag und davon wiederholen sich 98%. Unser Verstand hält uns damit aber ganz schön auf Trapp. Stellen wir uns also vor, wir könnten weniger Gedanken denken, einfach mal abschalten und die Ruhe genießen. Und wie viel Kapazität uns in unserem Oberstübchen zur Verfügung stünde, wenn wir es schaffen, diesen automatisierten Denkprozess zu reduzieren. Wie viel Hirnschmalz könnten wir für Neues, Kreatives, für Problemlösungen oder -ganz wichtig- Lach- und Sachgeschichten (also Spaß!) verwenden.

Unmöglich unsere Gedanken zu ändern? - Eben nicht!

Es gibt unterschiedliche Methoden, mit denen wir lernen können, unsere Gedanken etwas zu zähmen, ihnen nicht mehr einfach nur ausgesetzt zu sein, sondern sie ganz bewusst zu nutzen. Meditation und Achtsamkeitspraxis gehören dazu sowie ein bewusster Fokus. Falls Dich das interessiert schau Dir mal folgende Artikel an:

The Work von Byron Katie - Der Schlüssel

Eine weitere Methode unser Radiocrazy ein Stückchen leiser zu drehen oder auch mal zu einem anderen Sender zu schalten ist The Work von Byron Katie.

The Work bedeutet zu deutsch bekanntlich Arbeit und ich finde den Namen weise gewählt, denn gerade am Anfang ist es als würde man gleich zwei Knoten ins Hirn machen. Nach und nach wird es nicht nur einfach, sondern auch immer befreiter in unseren Köpfen und dafür lohnt sich der anfänglich hohe Einsatz alle Mal!

Die Methode ist zwar kein Zuckerschlecken, aber im Gegensatz zu unserem Gedankenstrom hoch effektiv!

Gedanken die Dich nerven und die in Dir negative Gefühle auslösen, schreibst Du auf und stellst Dir dazu die folgenden vier Fragen.

Die 4 Fragen von The Work by Byron Katie

1. Ist das wahr?

Vielleicht hast Du sofort den Impuls, mit Ja zu antworten. Trotzdem lade ich Dich dazu ein, noch mal still zu werden, durchzuatmen und in Dich zu gehen. Nimm Dir Zeit, zu prüfen, ob das wirklich auf alle Situationen komplett und hundertprozentig zutrifft.

2. Kannst du dir absolut sicher sein, dass das wahr ist?​

Wenn du die erste Frage mit einem Ja beantwortet hast, dann stell dir die freie zweite Frage ansonsten gehe zur dritten Frage über. Kannst Du Dir wirklich absolut sicher sein, dass das stimmt? Je länger Du the work machst, desto mehr wirst Du mit dem Ausspruch “Ich weiß, dass ich nichts weiß!” anfangen können. Aber es gibt besonders hartnäckige Gedanken bei denen wir auch bei der zweiten Frage mit ja antworten wollen. Das ist ok.

3. Wie reagierst du, wenn du den Gedanken glaubst? Welche Gefühle löst der Gedanke in Dir aus?

Spüre einfach mal nach, wie es dir mit dem Gedanken geht. Was löst er in Dir aus? Was für Gefühle? Was für Körperwahrnehmung? Aber auch was für Folgegedanken?  Fühlt sich das gut an oder eher schlecht?

Die Frage hilft Dir die interne Wirkung des Gedankens zu erfahren und abzuschätzen. Selbst wenn Du in der zweiten Frage mit “ja” geantwortet hast, wird Dein Gehirn merken, dass Dir der Gedanke allein noch weiter schadet und sich nach einer Weile davon distanzieren.

Denn zumindest die negativen Gefühle, die von dem Gedanken ausgelöst werden, können ja durch das “Nicht mehr denken” oder durch den schwindenden Glauben an den Gedanken vermieden werden. Und das ist das, was worauf Dein Gehirn programmiert ist: Unangenehmes vermeiden. Natürlich ist dann vielleicht noch die Situation da, aber zumindest verletze ich mich nicht noch zusätzlich durch meine Gedanken.

4. Wer wärst Du ohne den Gedanken? Bzw. Wie ginge es Dir, wenn Du den Gedanken einfach nicht glauben könntest?

Stell Dir vor, Du lebst in einer Welt, in der dieser Gedanke einfach nicht existiert. Versetze Dich zurück in die Situation die du beschreibst und stell dir vor der Gedanke könnte einfach nicht auftauchen. Wie ginge es dir ohne den Gedanken? Was wäre anders? Nimm Dir ein paar Momente Zeit, um in dieser Form der Wirklichkeit anzukommen, ohne mit einem “Aber” zurück in Deine Geschichte zu rutschen. Einfach mal hinein spüren, wer Du ohne den Gedanken wärst?

Und jetzt frage Dich: Was fühlt sich besser an? Ein Leben mit oder ohne den Gedanken? Was fühlt sich freundlicher und friedlicher an?

Diplom-Psychologin-Psychologe-74821-Mosbach-positive-negative-Gedanken-Gedankenkarussell-Grübelzwang-positiv-denken-negative-Gedanken-loswerden-negieren-Negierung-negiert-B-3

Die 3 Umkehrungen

Auf die vier Fragen folgen drei Umkehrungen, um Dich aus Deiner ausgetretenen Gedankenspur zu lösen. Das heißt du bildest neue Sätze und prüfst sie auf deren Wahrheitsgehalt für dich. Die Umkehrung gibt Dir die Gelegenheit, das Gegenteil von dem zu erleben, was Du vorher angenommen hast. Sobald du eine Umkehrung gefunden hast, finde drei Beispiele aus Deinem Leben, in denen auch die Umkehrung stimmt und Sinn macht.

Nehmen wir als Beispiel meine Freundin Annette (fiktiv), die mich angelogen hat.
Der stressende Gedanke könnte sein: “Annette hat mich angelogen.”

Umkehrung 1: Negieren

Für die erste Umkehrung streichen wir entweder ein “nicht” oder wir fügen eines hinzu.

Bsp.: “Annette hat mich nicht angelogen.”

Wann hat das schon mal gestimmt? Finde mindestens drei Beispiele.

Na ja, Annette hat mich nicht angelogen, als sie sich mir vor 5 Jahren vorgestellt hat und gesagt hat: “Ich heiße Annette.”
Außerdem hat Annette mich nicht angelogen, als sie gesagt hat, dass sie keine Pilze mag. Und dann gab es noch das eine Mal…

Umkehrung 2: Akteure tauschen

In der zweiten Umkehrung werden einfach die Akteure getauscht.

Ich habe Annette angelogen.”

Wann hat das schon mal gestimmt? Finde auch hier mindestens drei Beispiele.

Klare Antwort! Nie! Ich bin immer ehrlich…
Außer, naja, das eine Mal als ich bei ihr zum Essen war und es mir wirklich nicht geschmeckt hat. Ich habe so getan, als wäre es fantastisch.
Und als sie mir ihr neues Kleid gezeigt hat. Das fand ich pott hässlich…
Und dann habe ich immer gesagt, dass ich keine Zeit habe, eigentlich wollte ich aber nur meine Ruhe haben. Ok, ich hab sie auch schon angelogen.

Umkehrung 3: Zu mir​

Jetzt wird die Aufgabe zur richtigen Selbstreflektion.

Ich habe mich angelogen.”

Wann hat das schon mal gestimmt? Finde auch hier mindestens drei Beispiele.

Erfahrungsgemäß ist diese Umkehrung die schwierigste, aber auch die ergiebigste. Schau einfach mal in Dich hinein, was kommt. Obwohl das Beispiel mit Annette gerade fiktiv war, fällt mir schon was sinnvolles zu der Umkehrung ein:

Ich habe mich letzte Nacht angelogen! Da war ich müde und habe mir gesagt, dass ich gleich ins Bett gehe und habe mich dann erwischt, wie doch noch eine weitere Aufgabe erledigt habe! Ha! So möchte ich eigentlich nicht mit mir umgehen und es ist gut mich nachsichtig und ohne Zeigefinger dabei zu erwischen, um achtsamer zu werden!

Ich weiß, The Work sieht leichter aus als es ist und dann wenn man es versucht, kriegt man recht schnell den Knoten ins Hirn! Es lohnt sich aber, es auszuprobieren. Und unter Umständen reicht dieser Artikel noch nicht aus, um komplett durchzusteigen. Ich habe am Anfang auch länger gebraucht, um die Methode zu integrieren. Dabei haben mir folgende Bücher* besonders geholfen:

Es geht nicht um die eine Wahrheit, nicht um richtig oder falsch, es geht um Deine Freiheit und Dein Wohlbefinden. Ich finde das wichtiger als Recht zu haben.

Nach und nach kannst Du einen Gedanken nach dem anderen wie kleine und manchmal auch größere Sandsäcke von Deinem Heißluftballon abschneiden und so immer leichter und freier abheben und Deine Leben genießen.

Falls Du Fragen hast, bin ich gerne für Dich da!

Und wenn Du möglichst schnell Dein Gedankenkarussell anhalten und wichtige Methoden an die Hand bekommen möchtest, um Dich in jeder Situation leicht und glücklich zu fühlen, dann melde Dich für unser Intensivcoaching an.