Lampenfieber - Tipps und Tricks gegen die Nervosität vor Auftritten
Gastbeitrag von Assistentin Janina
Eine Trennung, insbesondere, wenn man verlassen wird, zieht den Boden unter den Füßen weg, wirft einen aus der Bahn, verursacht tatsächlich körperliche Schmerzen, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit. Man ist ruhelos, kann nicht glauben, was da gerade passiert und wieso. Das Leben ändert sich plötzlich, der bislang vermutlich wichtigste und zentralste Mensch fällt weg. Alles zieht an einem vorbei wie in einem Film. Bei jedem Geräusch hofft man, es ist doch der ehemalige Partner, der doch wieder zurückkommt und sich für die Übersprungshandlung entschuldigt. Bei jeder Nachricht auf dem Handy das Gleiche.. Wie soll man jetzt klarkommen? Wie geht es weiter? Findet man je wieder jemanden? Wie soll man wieder vertrauen? Wie kann man die Trennung verarbeiten?
Die Phasen einer Trennung
Ähnlich wie bei der Trauerbewältigung lassen sich auch bei einem Beziehungsaus mehrere Phasen benennen, die der/die Verlassene durchläuft:
- Schock-Zustand: Es herrscht innere Leere, man fühlt sich im falschen Film, hat keinen Hunger und weiß nicht, was man tun soll. Man befindet sich in einem schockähnlichen Zustand. Es können auch andere körperliche Symptome auftreten.
- Nicht-Wahrhaben-Wollen: Die Eingangsfragen beschreiben diese Phase bereits sehr gut. Man kann und will das Aus nicht wahrhaben. Eine Zukunft ohne den geliebten Menschen erscheint sinnlos und unmöglich. Klare Gedanken sind kaum möglich, stattdessen kreisen sie fast immer um das Trennungsgespräch und wie es so weit kommen konnte. Aussagen und Handlungen des Ex-Partners werden analysiert und interpretiert – leider oftmals falsch, sodass man sich vergebens Hoffnungen macht. Man hofft in einem Traum zu sein, aus dem man bald aufwacht.
3. Gefühlschaos: Man realisiert die Trennung jetzt erst richtig und ist seinen Gefühlen komplett ausgeliefert. Man schwankt zwischen Wut, Trauer, Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Die Phase dauert meist am längsten und ist wohl auch am intensivsten. Vielleicht versucht ein Partner noch einmal um die Beziehung zu kämpfen, dies kann von beiden Seiten aus geschehen. Bringt das Kämpfen von Seiten des Verlassenen nichts, erkennt man, dass es wirklich aus ist und es erfolgt erneut ein Tief. Trauer und Schmerz sind dann vorrangig.
4. Loslassen: Man könnte auch sagen die Bergauf-Phase. Die Gedanken an den Ex-Partner werden weniger und sind weniger mit Schmerz behaftet. Das Gefühlschaos wird weniger, die Energie dafür wieder mehr. Man wird wieder aktiver, selbstwirksamer und entdeckt vielleicht auch neue Dinge an sich. Man findet seinen Rhythmus und sich selbst langsam wieder, kann sich wieder an Dingen erfreuen.
5. Neuorientierung: Die Trennung und die Beziehung gehören der Vergangenheit an, man akzeptiert sie und sieht sie mittlerweile auch als richtig an. Man kann wieder lächelnd durchs Leben gehen.
Destruktive Bewältigung
Je nachdem in welcher Trennungsphase man sich befindet, neigt man schnell zu Übersprungshandlungen, die bei der Verarbeitung vermeintlich helfen. Das tun sie vielleicht auch – aber nur kurzfristig. Dazu zählen beispielsweise Racheakte, Partys und Alkohol, persönliche Gegenstände zerstören oder wegwerfen, dauerhaftes Ablenken oder das schnelle Einlassen auf einen neuen Partner/ Partnerin.
Aber auch das Abladen der alleinigen Schuld auf den Ex-Partner kann hier dazu zählen.
Gefühle zulassen und reden!
Um das Ende einer Beziehung zu verarbeiten ist es wichtig, die Trennung nicht aufzuschieben und sich ausschließlich abzulenken. Stattdessen sollte man die Gefühle, die einen oftmals übermannen zuzulassen, sie anzunehmen und auch rauszulassen. Ebenso ist der Kontakt zu Freunden, Familie und anderen sozialen Kontakten bedeutend und mit ihnen über die Gefühle, Gedanken und Vorgänge zu sprechen. Es kann auch helfen dies aufzuschreiben in einer Art Tagebuch oder in Form von Briefen – Briefe an sich selbst oder auch den/die Ex-Partner/in, welchen man jedoch nicht abschickt. Allgemein sollte man zunächst den Kontakt zum/zur Ex-Partner/in vermeiden, auch wenn es schwer fällt.
Es kann unter anderem helfen, Geschenke und andere Gegenstände, die an den/die Expartner/in erinnern in eine Kiste zu packen und beispielsweise in den Keller zu stellen oder einem/einer Freund/in zur Aufbewahrung geben. Wegwerfen kann man diese immer noch, aber vielleicht dienen sie in Zukunft auch einfach als Erinnerung an eine schöne, vergangene Zeit – gerade, wenn es sich eine langjährige Beziehung handelte.
Weitermachen!
Ist man in den letzten Trennungsphasen angekommen liegt der Fokus wieder mehr auf sich selbst und das soll auch so sein! Tu Dinge, die Dir gut tun! Mach das, was Du schon länger vorhattest, aber bisher noch nicht realisiert hast. Pack die Dinge an, mach Dir eine Liste, was du vorhast und erleben willst. Sei dankbar und achtsam, kümmere dich um dich, rede weiterhin mit Deinen Freunden und Familie! Suche nach den positiven Dingen, die mit der Trennung einhergehen können: welche Möglichkeiten eröffnen sich jetzt? Was lasse ich vielleicht Negatives zurück?
Du wirst mit der Zeit erkennen, dass die Trennung richtig war. Die zunächst verteufelte Beziehung und Ex-Partner/in wandeln sich zu einer Erinnerung, einer Erfahrung, die einen letztendlich dahin gebracht haben, wo Du nun stehst. Eine Trennung ist zwar das Ende einer Beziehung, aber nicht das Ende des Lebens.
Steckst Du fest?
Es ist immer möglich, in einer Phase festzustecken, dass man aus einem Loch nicht mehr herauskommt und das Positive so gar nicht sehen kann. Auch das ist ok und niemand braucht sich dafür zu schämen! Ziehst Du oder ein/e Freund/in zu sehr zurück, wirkt vielleicht sogar schon depressiv, lethargisch und isoliert? Dann suche Dir Hilfe und buch Dir ein Einzelgespräch! Gemeinsam kommst auch Du aus diesem Loch wieder raus!