Was ist Betriebliche Gesundheitsförderung?
Eine kurze Einführung in die Betriebliche Gesundheitsförderung
Gastbeitrag von Christine Hetgens
Betriebliche Gesundheitsförderung
Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir am Arbeitsplatz, doch nicht jeder erlebt diese Zeit positiv. Immer häufiger fühlen sich Arbeitnehmer gestresst, klagen über Rückenschmerzen oder erkranken dauerhaft. Doch das muss nicht sein! Immer mehr Unternehmen setzten sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter ein und zeigen, dass Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz eine win- win Situation ist.
Was ist Betriebliche Gesundheitsförderung?
Die Betriebliche Gesundheitsförderung als Reaktion auf gesundheitliche Beanspruchungen, psychische Belastungen und Stress am Arbeitsplatz wird immer beliebter. Nach der Luxemburger Deklaration (1997) umfasst die Betriebliche Gesundheitsförderung „alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz“. Im Mittelpunkt der Betrieblichen Gesundheitsförderung steht dabei gesundheitliche Belastungen von Mitarbeitern zu erkennen, durch geeignete Maßnahmen abzubauen und so die Gesundheit im Unternehmen langfristig zu stärken.
Ziele der Betrieblichen Gesundheitsförderung
Auch wenn die Betriebliche Gesundheitsförderung ein komplexes und vielseitiges Thema ist, verfolgt sie grundlegend ein übergeordnetes Ziel: Sie soll die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitern nachhaltig fördern und erhalten. Durch die Stärkung der Gesundheit am Arbeitsplatz, sollen Krankheiten und Arbeitsunfälle vorgebeugt und die Arbeitsmotivation und Bindung ans Unternehmen gestärkt werden. Wo die Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung speziell ansetzen sollen, entscheidet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter und Problemstellungen des Unternehmens.
Rechtlicher Hintergrund der betrieblichen Gesundheitsförderung
Die Betriebliche Gesundheitsförderung ist Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und neben dem für den Arbeitgeber vorgeschriebenen Arbeits- und Gesundheitsschutz und dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement freiwillig. Wer sich aber trotzdem für die Betriebliche Gesundheitsförderung in seinem Unternehmen einsetzten möchte, kann sich Unterstützung holen. Die gesetzlichen Krankenkassen sind dazu verpflichtet Unternehmen mit Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung zu unterstützen. Im Leitfaden Prävention der Gesetzlichen Krankenversicherung ist dabei genau festgelegt, wie Qualitätsstandards und der Prozess der Betrieblichen Gesundheitsförderung aussehen sollen und welche Maßnahmen durch die Krankenkasse gefördert werden.
Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung
Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung können abhängig gesundheitlichen Belastungen der Mitarbeiter und individuellen Ansprüchen des Unternehmens sehr unterschiedlich ausfallen. Bei der Planung und Durchführung der Maßnahmen sollte jedoch immer eine Kombination aus Maßnahmen gewählt werden, die einerseits die Verhältnisse im Unternehmen (Verhältnisprävention) und andererseits das Verhalten der Mitarbeiter an sich (Verhaltensprävention) beeinflussen. Wenn im Unternehmen beispielsweise viele Mitarbeiter über Stress klagen, könnte man einen Ruhe- und Entspannungsraum im Unternehmen einplanen (Verhältnisebene) und zusätzlich einen Intensivworkshop anbieten, in dem Mitarbeiter verschiedenen Atem- und Entspannungstechniken lernen, die ihnen in stressigen Situationen helfen (Verhaltensebene). Durch eine Kombination der Verhaltens- und Verhältnisprävention werden Mitarbeiter umfassend unterstützt und die gesundheitlichen Effekte sind am größten.
Mitarbeiterorientierung in der Betrieblichen Gesundheitsförderung
Im Zentrum erfolgreicher Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung steht die aktive Beteiligung von Mitarbeitern. Schon bei der Planung der Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung sollten die Beschäftigten als Experten gesehen werden, die individuelle Verbesserungspotentiale im Unternehmen unmittelbar aufzeigen können. Die Befragung von Mitarbeitern oder die Auswertung von krankheitsbedingten Fehlzeiten kann daher sehr hilfreich dabei sein, geeignete Maßnahmen zu finden und zu etablieren. Auch während und nach der Durchführung der Maßnahmen ist es sinnvoll, die Wirksamkeit durch Mitarbeiter beurteilen zu lassen und Maßnahmen fortlaufend zu optimieren. Denn Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung können nur Erfolg haben, wenn Mitarbeiter mit Spaß daran teilnehmen und motiviert, sind ihre Zeit zu investieren.
Betriebliche Gesundheitsförderung lohnt sich
Wie sich im Laufe des Artikels gezeigt hat, ist Betriebliche Gesundheitsförderung eine freiwillige aber lohnenswerte Investition. Denn der Einsatz für mehr Gesundheit zahlt sich auf lange Sicht aus- nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Unternehmen. So steigert die Betriebliche Gesundheitsförderung die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität im Unternehmen und senkt die Krankheitsstände nachhaltig. Nicht zu vernachlässigen sind die positiven Effekte der Betrieblichen Gesundheitsförderung auf die persönliche Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitern und die damit einhergehende gesteigerte Lebenszufriedenheit. Betriebliche Gesundheitsförderung ist also eine win- win Situation, sowohl für Unternehmen als auch für deren Mitarbeiter.
Ich bin Ulrikes Assistentin, Christine Hetgens.
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