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Was ist ein kinesiologischer Muskeltest und welche Formen gibt es?

Gastbeitrag von Assistentin Laura
Blogpost-Reihe Kinesiologischer Muskeltest – Teil 1
 
Diese neue Blogpost-Reihe soll Dir den kinesiologischen Muskeltest näherbringen. Du lernst, was das überhaupt ist, welche Formen es gibt, wann und für was er angewendet wird, wie Du ihn Dir selbst beibringen kannst und einiges mehr.

Was ist Kinesiologie?

Kinesiologie bedeutet in einem anderen Wort formuliert Bewegungslehre. Die Anwendung der Kinesiologie geht auf den US-amerikanischen Chiropraktiker Goodheart zurück. Er stellte bei seinen Untersuchungen unter anderem fest, dass Zusammenhänge zwischen der Muskulatur und inneren Zuständen bestehen.
Das Ziel der Kinesiologie ist es, Stress und Blockaden aufzuspüren, um diese zu beseitigen.
Wichtig ist dabei auch, dass es sich um einen ganzheitlichen Ansatz handelt. Das heißt der Mensch wird in seiner gesamten Gestalt betrachtet, Psychisches und Physisches wird nicht getrennt. Vielmehr werden physiologische Beschwerden im Zusammenhang und in Abhängigkeit mit emotionalen oder generell mentalen Zuständen behandelt.

Der Muskeltest - Antworten auf Deine Fragen

Der Muskeltest ist das Hilfsmittel, mit dem in der Kinesiologie gearbeitet wird. Er dient der Kommunikation mit der Körper-Geist-Ebene, wodurch Störungen und Ungleichgewichte des Körpers erkannt und gelöst werden sollen. Unser Unterbewusstsein kennt, weiß und signalisiert die Wahrheit. Der Muskeltest kann uns dabei helfen diese herausfinden. Du kannst diese Methode also auch nutzen, um Themen aufzuspüren, die noch mit Stress verknüpft sind. 
Es handelt sich beim Muskeltest um einen Methode, die dem Bereich des Biofeedbacks zugeordnet werden kann, da der Test Rückschlüsse auf psychische und physische Zustände ermöglicht. Denn diese Zustände spiegeln sich in den Funktions- und Spannungszuständen unserer Muskeln wieder.
Bestimmte Faktoren, wie beispielsweise Stress und generell Emotionen aber unter anderem auch Unverträglichkeiten, beeinflussen unsere Muskelkraft. Konkret formuliert,  reagiert ein Muskel auf jegliche Konfrontation, die mit (unbewussten) Stress verbunden ist, mit einem kurzen „Abschalten“ . Auf eine Konfrontation mit etwas, das keinen Stress verursacht, kann der Muskel weiter stark “halten”. Dies funktioniert deshalb meist verlässlich, weil diese kurze Erstreaktion des Muskels vom autonomen Nervensystem gesteuert wird und damit nicht willentlich von unserem Verstand kontrolliert oder manipuliert werden kann.
Zur Diagnostik bzw. Abfrage werden Fragen gestellt, deren Antwortformat gegensätzlich ist. Das heißt es könnten JA/NEIN Fragen gestellt werden. Oder Aussagen, die getestet werden sollen, sind so formuliert, dass die Antwort JA/NEIN oder STARK/SCHWACH lauten kann.
 
GrundsätzlichDu kannst alles hinterfragen. Beispielsweise ob eine bestimmte Sache für Dich gut ist. Achte jedoch darauf keine offene Frage zu stellen, sondern Deine Aussage sollte mit Ja oder Nein zu beantworten sein.
Beispiel: „Tut mir der Kontakt zu Person x gut?“ oder als Aussage formuliert „Mir tut der Kontakt zu Person x gut.“
Statt Ja/Nein-Aussagen kannst Du auch abfragen, ob es sich bei einer Sache um einen Stressor handelt. Dafür kannst Du an diese Sache denken oder, wenn es ein Gegenstand ist, diesen auch anschauen oder in die Hand nehmen.

Resultate - Reaktionen deuten

Bei Ja/Nein-Testungen:
Wenn die Antwort auf die Frage positiv ist, sind die Muskeln stark. Ist die Antwort auf die Frage negativ, so ist der Muskel schwach.
 
Bei stark/schwach-Testungen:
Wenn der Muskel stark bleibt, spricht das dafür, dass es kein Stressor für dich ist. Wird er Muskel im Muskeltest hingegen schwach, spricht das dafür, dass es sich bei Dir um einen Stressor handelt.
 
Wichtig ist immer, dass du darauf achtest, was Du testest und wie Du formulierst, damit Du die Reaktion korrekt deuten kannst.
 

Formen des Muskeltests - die gängigsten Varianten

Grundsätzlich können wir zwischen Partnertests und Selbsttests unterscheiden. Auch innerhalb dieser Arten gibt es unterschiedliche Durchführungsweisen. Der Zweck und das Ergebnis der Varianten sind jedoch gleich.
Du hast also je nach gewählter Form die Möglichkeit,  den Test bei Dir direkt selbst oder bei anderen anzuwenden aber auch von anderen an Dir anwenden zu lassen.
 
Nachfolgend stelle ich Dir kurz einige der gängigsten Kinesiologie-Selbsttests vor. Bei ihnen gibt es die meiste Anzahl an Variationen in der Durchführung.
Vorteil dieser Methoden ist in den meisten Fällen, dass sie immer und überall schnell durchführbar sind. Es benötigt außerdem keinerlei weitere Hilfsmittel und in machen Varianten hast Du sogar eine Hand frei, um zu prüfende Gegenstände, wie Lebensmittel, in die Hand zu nehmen.
 
Der Stromkreis-Finger-Test
  • benötigt nur eine Hand
  • aus Daumen und kleinen Finger wird ein “Stromkreis” gebildet
  • je nach Antwort lassen sich die Finger auseinander ziehen (Muskeln sind schwach) oder nicht auseinander ziehen (Muskeln sind stark)
 
Der einhändige O-Test
  • benötigt ebenfalls nur eine Hand
  • mit Zeigefinger oder Mittelfinger und dem Daumen formst Du eine Art O, ähnlich dem OK Tauchzeichen
  • Nach der Abfrage übst du Druck aus und schaust ob Du das O halten kannst.
  • kannst du nicht halten, ist es als eine negative Antwort zu werden.
 
Das Pendel
  • eine etwas auffälligere Variante, die Du im Stehen durchführst.
  • Durch nach vorne oder nach hinten Kippen signalisiert Dein Körper im Stehen die jeweilige Antwort an
  • bedarf also etwas Platz und ist eher nicht nebenbei durchzuführen
  • Bei den meisten Menschen ist ein nach vorne kippen als
 
Der O-Ring-Test
  • beide Hände werden benötigt
  • es werden “Kettenglieder” aus den Daumen und Zeige- oder Mittelfinger gebildet und nach der Abfrage versucht, sie auseinander zuziehen
  • ist dies nicht möglich, handelt es sich um eine positive Antwort, lösen sich die “Kettenglieder” spricht das für eine negative Antwort auf die Frage/Aussage
  • der Muskeltonus wirkt von beiden Händen, was es einfacher machen kann
 
Als Partnertests hast du folgende Möglichkeit den kinesiologischen Muskeltest anzuwenden:
 
Armtest /Deltamuskeltest
 
  • benötigt eine zweite Person, die testet
  • hat den Vorteil, dass die zu testenden Person nicht weiß, oder wissen muss, was getestet wird, wodurch Verfälschungen vorgebeugt  werden können
  • der senkrecht ausgestreckte Arm der Testperson wird versucht herunterzudrücken
  • lässt sich der Arm runterdrücken, ist der Muskel schwach, handelt es sich also auch hier um eine negative Antwort auf die Frage/Aussage
 
Bei allen Variationen des Tests solltest Du anfangs ausprobieren, wie Du persönlich reagierst. Dafür nutzt du Fragen oder Aussagen, auf die du die Antwort (bereits) kennst. Denn es kann durchaus vorkommen, dass die Antworten bei dir genau umgekehrt sind zu den Reaktionen der Mehrheit. Das ist überhaupt nicht schlimm, nur solltest Du es dann wissen, um die Reaktionen korrekt deuten zu können.

Ausblick auf den nächsten Blogpost der Blogpostreihe "Kinesiologischer Muskeltest"

Im nächsten Blogpost dieser Reihe erfährst Du, wie ich mir den kinesiologischen Muskeltest selbst beigebracht habe. Außerdem werde ich Dir eine Anleitung inkl. Videos an die Hand geben, mit der auch Du diese Methode erlernen kannst. Du wirst dann ausprobieren können, welche Form des Tests sich für Dich am besten eignet.
 
Ich freue mich, wenn Du wieder dabei bist .

Ich bin Ulrikes Assistentin, Laura.