Mit Yoga zu mehr Kraft - körperlich und mental
Gastbeitrag von Assistentin Laura
Das kleine 1x1 des Yoga - 5 interessante Fakten
- Yoga hat seinen Ursprung in Indien und wird bereits seit mehreren tausend Jahren praktiziert. Es wurde ursprünglich als eine Form der Heilung praktiziert. Genau genommen ist es das heute noch. Heilendes Yoga zielt nicht nur darauf ab die körperliche Gesundheit, sondern auch das emotionale und geistige Wohlbefinden zu behandeln. Deshalb wird Yoga in einigen medizinischen Zentren als ergänzende Therapie neben anderen Behandlungen eingesetzt.
- Mit Yoga kannst du jeden Muskel Deines Körpers trainieren. Die am häufigsten ausgeführte Praktik ist das Hatha Yoga, bei dem die Körperhaltungen im Vordergrund stehen. Hierbei handelt es sich also auch um Kräftigungsübungen.
- Eine Yoga-Routine besteht häufig aus einer Abfolge mehrerer Bewegungen, besser gesagt, ruhenden Körperstellungen, den sogenannten Asanas. Asana ist altindisch und bedeutet zu deutsch “der Sitz”.
- Tatsache ist jedoch, dass es beim Yoga nicht nur allein um Asanas geht. Vielmehr ist der ultimative Beitrag des Yoga zu unserem Wohlbefinden die Vereinigung von Körper und Geist in einem Zustand mit flexiblem und aktiviertem Fokus.
- Heutzutage gibt es eine große Menge verschiedener Yoga-Arten, die praktiziert werden. Es ist also durchaus möglich, die richtige Art und den richtigen Ansatz für Dich zu finden.
Die Wirkung von Yoga - Ergebnisse aus der Forschung
“Yoga is not a religion. It is a science, science of well-being, science of youthfulness, science of integrating body, mind and soul.” – Amit Ray
Dass Yoga positive Effekt hat, ist wissenschaftlich gesichert. Die Mechanismen, wie Yoga das Körper-Geist-System positiv beeinflussen kann, sind hingegen weitgehend unbekannt.
Einen Auszug aus dem, was wir bisher aber schon wissen, möchte ich Dir im Folgenden gerne vorstellen.
Stress, Blutdruck und -zucker:
Genau wie Meditation kann Yoga helfen das Stresslevel zu reduzieren. Außerdem hilft Yoga dabei den Blutdruck zu senken, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt und somit kardiovaskuläre Krankheiten vorbeugen kann.
Yoga wird teilweise zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingesetzt und kann die Symptome von Diabetes reduzieren. Das funktioniert mit hoher Wahrscheinlichkeit deshalb, weil Stress ein Hauptgrund für den Anstieg des Blutzuckerspiegels ist. Durch tägliches Praktizieren von Yoga und das damit verbundene Senken des Stresspegels zeigt sich folglich eine Verringerung des Glukagon- und Insulinspiegels.
Muskelverspannungen und Schmerzen:
Viele von uns verbringen den Tag über viel Zeit sitzend am Schreibtisch. Das führt in vielen Fällen dazu, dass Muskelmasse schwindet und mit ihr unsere körperliche Fitness und Flexibilität. In der Folge kommt es ebenso zu Nacken- und Schulterbeschwerden. Die im Yoga beinhalteten körperlichen Übungen wirken hierbei auf direktem Weg, um Schmerzsymptome zu verbessern, indem die Muskeln gedehnt werden.
Die Universität Duisburg-Essen fand deutliche Hinweise darauf, dass Yoga bei der kurzfristigen Linderung von Schmerzen im unteren Rückenbereich – der häufigsten Form von Schmerzen – wirksam und sogar bei längerfristigen Rückenschmerzen hilfreich ist.
Es zeigte sich in einer weiteren internationalen Studie, dass Yogis, so nennt man die Yoga-Praktiker, eine höhere Schmerztoleranz als eine Kontrollgruppe (Nicht-Yogis) hatten. Sie zeigten eine erhöhte Konnektivität der weißen Substanz in der Insula, einer Region in unserem Gehirn, die an der Schmerzverarbeitung beteiligt ist.
Immunsystem:
Auch wenn hierzu die vorliegenden Erkenntnisse nicht ganz einheitlich sind, kristallisiert sich ein allgemein heraus, dass Yoga entzündungsfördernde Marker herunterregulieren kann. Yoga wirkt also auch auf genetischer Ebene über Genexpression. Dies impliziert die Anwendung von Yogapraktiken als ergänzende Intervention für Risikopatienten oder solche Patienten, die bereits von entzündlichen Krankheiten betroffen sind.
Auch Stress wirkt sich negativ auf die Funktion des Immunsystems aus und führt zu einem Rückgang seiner eigentlichen Aktivität. Und weil Yoga gegen Stress wirkt, verzeichnen wir auch hier wieder einen positiven Effekt auf das Immunsystem.
Bildgebende Verfahren - Befunde bei Yoga-Praktikern
Unter bildgebenden Verfahren verstehen wir grundsätzlich (computergestützte) Methoden, mit denen Körperstrukturen sichtbar gemacht werden können.
In der Psychologischen Forschung wird meist der Fokus auf das Gehirn gelegt und dessen Veränderungen untersucht. Sichtbar gemacht werden soll dabei die Aktivität unterschiedlicher Hirnareale. Sogenanntes Neuroimaging ist die Anwendung computergestützter Techniken zur Untersuchung der Struktur und Funktion des zentralen Nervensystems. Die bekanntesten Methoden dabei sind die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) und die Positronenemissionstomographie (PET). Solche Untersuchungen werden in den meisten Fällen entweder in einem Vorher/Nachher Vergleich an ein und der selben Person durchgeführt oder es wird eine sogenannte Experimentalgruppe mit einer Kontrollgruppe verglichen.
Eine Forschungsgruppe fand in ihrer Studie 2018 mithilfe des fMRT eine geringere Aktivierung im dorsolateralen präfrontalen Kortex bei Yoga-Praktizierenden im Vergleich zu Kontrollpersonen während der einer Gedächtnisaufgabe.
Im dorsolateralen präfrontalen Kortex wird die zentrale Exekutive verortet. Sie ist eine wichtige Struktur für die Funktion unseres Kurzzeitgedächtnisses und übernimmt die Steuerung der Aufmerksamkeit und Koordination der Informationsverarbeitung.
Die geringere Abhängigkeit von der Nutzung des dorsolateralen präfrontalen Kortex zur Bewältigung der Gedächtnisaufgabe, die sich bei den Yogis zeigte, könnte auf eine höhere Effizienz erfahrener Yoga-Praktizierender zurückzuführen sein. Die Ergebnisse deuten also auf einen Zusammenhang zwischen regelmäßiger langfristiger Yogapraxis und einer unterschiedlichen Struktur und Funktion bestimmter Hirnregionen hin, die sich nachweislich durch Yogapraxis verbessert hat.
Eine andere Studie konnte im Zusammenhang mit Yoga bei vier Probanden nach dreimonatigem Yogatraining ein verminderten Blutfluss mittels PET in der Amygdala messen, gleichzeitig wurde in den Frontallappen ein erhöhter Blutfluss festgestellt. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass das Yogatraining negativen Gefühlen vorbeugen kann, da die Amygdala die Emotionen reguliert und bei negativen Emotionen besonders aktiv ist.
Probier' es doch mal aus!
Wie Du siehst, wissen wir schon einiges, aber gleichzeitig besteht auch noch Bedarf, die bestehenden Wissenslücken in der Forschung zu schließen.
Nichtsdestotrotz lohnt es sich auf jeden Fall, Yoga einmal auszuprobieren, denn die Erfahrungsberichte von Yogis sind sehr erfolgsversprechend.
Ich freue mich, wenn auch Du Dich daran versuchen möchtest. Ich empfehle Dir, Dich im Internet umzuschauen. Dort findest Du unzählige Anleitungen und geführte Tutorials bei YouTube, die Dir den Einstieg in Deine ganz persönliche Yoga-Routine erleichtern können.
Probiere aus, was Dir Freude macht und sich in Deinen Alltag integrieren lässt.
Ich bin Ulrikes Assistentin, Laura.
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