In vielen Studien wurde mittlerweile belegt, dass Zwangsstörungen unter anderem eine genetische Ursache haben können, da Verwandte von Patienten mit einer solchen Erkrankung ein deutlich erhöhtes Risiko aufweisen, ebenfalls zu erkranken.
Ferner sind psychologische und neurobiologische Faktoren ursächlich für die Entwicklung einer Zwangsstörung. Die Neurobiologie betreffend sind die Basalganglien im Gehirn der Patienten ausschlaggebend bei Zwangsstörungen. Sie sind zuständig für die Hemmung und Initiierung von gedanklichen Abläufen und Bewegungsimpulsen. Bei Zwangspatienten werden betsimmte Handlungen und Gedanken weitergeleitet, während diese bei Gesunden gar nicht erst ins Bewusstsein gelangen.
Oft wird bei der Behandlung von Zwangsstörungen eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung gewählt, insbesondere bei schweren Ausprägungen. Die Betroffenen werden in der Psychotherapie mit ihren Zwängen konfrontiert, müssen lernen diese zu unterdrücken und die damit einhergehenden negativen Gefühle auszuhalten, sodass diese mit der Zeit nachlassen.
Es ist jedoch anzumerken, dass die meisten Zwangsstörungen nie gänzlich geheilt werden, sondern Restsymptome bleiben, die aber dennoch eine Alltagsbewältigung ermöglichen. Therapeuten müssen viel Zeit und Konsequenz aufwenden, damit die Therapie erfolgreich sein kann. Günstig ist außerdem, wenn die Störung erst im Erwachsenenalter auftritt und/oder möglichst früh eine Behandlung in Anspruch genommen wird.